Endlich ist es so weit: Das Ruhrgebiet hat wieder ein neues Einkaufszentrum, was das mondäne Flair der großen, weiten Welt ins Ruhrgebiet ziehen soll!

Der Limbecker Platz

Schon anno 1996 wurde durch die Presse die Reinkarnation des Ruhrgebiets verkündet als das CentrO in Oberhausen fertig gestellt wurde. Damals war der Konsumtempel das Sinnbild des Strukturwandels und ein Zeichen für den Überlebenskampf einer Region, die schon fast totgesagt war.
Kritik hagelte es damals schon nicht zu knapp: "Rettet die Innenstädte!!", "Das CentrO zieht in den umliegenden Kommunen die Kaufkraft ab!!" usw., usw.
Eine federführende Kraft war zu diesem Zeitpunkt übrigens die Stadt Essen, die ihren Ruf als "Einkaufsstadt" gefährdet sah. Nicht ganz zu unrecht, wenn man bedenkt, dass Studien der Uni Duisburg zur Folge, tatsächlich Kaufkraft aus Essen an das CentrO in Oberhausen abgegeben wurde.

Doch das ist lange, lange her. In der Zwischenzeit haben sämtliche große Einkaufszentren des Ruhrgebiets ihre Konsumtempel aufgemotzt und die Nettoverkaufsfläche des Einzelhandels pro Einwohner im Ruhrgebiet zu astronomischen Höhenflügen animiert. Der Bochumer Ruhrpark hat angebaut, das Rhein-Ruhr-Zentrum hat an Verkaufsfläche zugelegt, alle kleineren Einkaufszentren wie das Forum in Mülheim, das Bero-Zentrum in Oberhausen, der Marler Stern... alle sind gewachsen.

Als vor einigen Jahren das CentrO auch weiter wachsen wollte, schritt die Bezirksregierung ein und sagte, dass die Verkaufsfläche im Ruhrgebiet groß genug sei, im gleichen Atemzug und geblendet vom Zuschlag der europäischen Kulturhauptstadt 2010 wurde in Essen mit dem Limbecker Platz eine Ausnahme gemacht. Diese Verkaufsfläche wird doch keine Kaufkraft aus den umliegenden Städten abziehen (NEIN) und außerdem muss den Millionen Besuchern der kulturellen Veranstaltungen doch etwas geboten werden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Mal ganz nebenbei, das Ruhrgebiet ist die Region in Westdeutschland, die am stärksten Einwohner verliert. Und Essen liegt neben Gelsenkirchen mit einem Verlust von über 12% seit 1990 an der Spitze. Vielleicht frönen die Ahnen und die Geister unserer Väter ja auch dem Shopping-Wahn, so dass zur Geisterstunde die Läden brechendvoll sind. Wenn das so ist, und bei einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung die Sterbezahl ebenso wächst, dann...

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR ERÖFFNUNG!!